Bewegende Begegnung mit ukrainischen Kindern und Jugendlichen Olkusz, mit Schwalbachs Unterstützung, organisiert das Projekt „Ferien vom Krieg“
Schwalbachs Partnerstadt Olkusz und der Städtepartnerschaftsverein unterhalten seit dem verbrecherischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine Beziehungen zur Stadt Nizhyn im Norden der Ukraine, ca. 126 km von Kiew entfernt. Nizhyn ist eine prosperierende Stadt mit ca. 70.000 Einwohnern, einem jungen Bürgermeister, einem Flughafen, einer Universität, Museen, bedeutenden Unternehmen, vielen historischen Gebäuden. Am Fluss Oster gelegen verfügt die Stadt über schöne Erholungsgebiete. Nizhyn erlebte russische Angriffe, die 25 öffentliche Gebäude, 60 private Häuser, 2 Schulen, einen Kindergarten und den Friedhof zerstörten.
Olkusz organisierte mehrere Hilfskonvois mit Medikamenten, Kleidung, Heizaggregaten nach Nizhyn, finanziell unterstützt durch die Spendenkampagne des Arbeitskreises Olkusz-Schwalbach und der CJZ Main-Taunus. In den Gesprächen zwischen Genowefa Bugajska und Günter Pabst entstand im vergangen Jahr das Projekt „Ferien vom Krieg“. Der Begriff wurde entlehnt vom Komitee für Grundrechte und Demokratie, dass seit dem Jugoslawienkrieges, 1994, serbische, kroatische und bosnische Kinder zu Ferienwochenenden ans Meer einlädt. 2002 wurde das Projekt auf junge Erwachsene aus Palästina und Israel mit großem Erfolg ausgedehnt.
Im Mai 2023 konnte das Olkuszer Projekt „Ferien vom Krieg“ endlich realisiert werden. 12 Kinder (9 Mädchen, 3 Jungen im Alter von 10 bis 16 Jahren) und die zwei Betreuerinnen, Yuliia Kuzmenko und Frau Timchenko besuchten für eine Woche Olkusz. Ausgewählt wurden die Kinder, weil ihre Väter im Krieg sind bzw. sie im Jugendzentrum herausragende ehrenamtliche Arbeit leisten. So organisierte der Olkuszer Partnerschaftsverein und das Kulturzentrum (MOK), mit finanzieller Unterstützung aus Schwalbach, ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Olkuszer Jugendliche begleiteten die verschiedenen Programmpunkt. Für die gute Kommunikation sorgte Mateusz Kaminonka, der perfekt ukrainisch spricht.
Neben dem Kennenlernen der Stadt, der Besichtigung des unterirdischen Olkusz, der BŁędowska Wüste, gehörte die Wanderung zum Schloss Rabsztyn (Besichtigung des über mehrere Jahre restaurierten gotischen Schlosses, Grillen und das Erleben von Ritterspielen) zu einem Höhepunkt des Programms. Aber auch Kreativität war gefragt; beim Tanzprojekt im Kulturzentrum, beim Zeichnen im Atelier und beim Workshop zur Herstellung afrikanischer Masken, die zuvor im Museum für afrikanische Kunst besichtigt werden konnten. Die erstaunlichen Ergebnisse wurden dann bei der Veranstaltung „Städtepartnerschaft und Ukraine“ präsentiert.
Dieser Veranstaltungspunkt wurde aber von den ukrainischen Kindern und Betreuerinnen umfunktioniert; es gab Dankesreden und der Berichterstatter (Günter Pabst) wurde mit vielen kleinen und großen Geschenken überhäuft. Es waren bewegende Szenen.
Am vorletzten Tag stand Krakau auf dem Programm, aber es regnete in Strömen, sodass nur der Besuch der Universität Krakau in Erinnerung bleiben wird. Wir wurden von der Leiterin des Studienschwerpunktes „Polen – Ukraine“, Frau Aliya Nowak empfangen, durch die Bibliothek geführt und konnten die Ausstellung ukrainischer Plakate, die sich mit dem Krieg auseinandersetzen, besichtigen sowie den Berichten der ukrainischen Studenten zuhören.
Auch der Dekan, Pawel Laidler, empfing unsere Gruppe. Hochkonzentriert verfolgten die Kinder die Erläuterungen und sie nahmen mit, dass auch die Universität ihre Heimat unterstützt und Studentinnen und Studenten eine Perspektive bietet. Auf sehr emotionale Weise bedankten sich die Kinder mit selbstgeflochtenen Freundschaftsbändern und einem Lied.
Das durfte der Berichterstatter auch zum Abschluss in Olkusz erleben. An allen Tagen verhielt sich die Gruppe sehr diszipliniert und gefasst, aber nach dem ukrainischen Freiheitslied, das die ausdrucksstarke 14jährige Elisa und der Chor mit Inbrunst sangen, war es vorbei mit der Zurückhaltung und beim Abschied flossen die Tränen.
Genowefa Bugajska und Günter Pabst versprachen im nächsten Jahr das Projekt zu wiederholen.
Roman Piaśnik, der Olkuszer Bürgermeister, bedankte sich überschwänglich für die Unterstützung aus Schwalbach. Für die ihm bekannten drei Organisationen (Ak Städtepartnerschaft Olkusz-Schwalbach, Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Main-Taunus-Kreis und der Ortsgruppe der Schwalbacher Naturfreunde) überreichte er Dankesurkunden. Schwalbach und seine Bürgerinnen und Bürger sind jetzt nicht nur in Olkusz, sondern auch in Nizhyn ein Begriff.
f.d.R. Günter Pabst
Wenn Sie das Projekt „Ferien vom Krieg“ in Olkusz mit ukrainischen Jugendlichen unterstützen wollen, wir sind für jede Spende dankbar!
Bitte überweisen Sie Ihre Spende an: CJZ MTK
Verwendungszweck: „Ukraine Solidarität“
Taunus Sparkasse, IBAN: DE67 5125 0000 0049 0055 63
BIC: HELADEF1TSK
Für Beträge ab 100 € wird eine Spendenbescheinigung ausgestellt. Bitte daher die Adresse nicht vergessen. Bei Beträgen unter 100 € erkennt das Finanzamt den Überweisungsbeleg an.
gez. Hartmut Bäumer, (Richter und Regierungspräsident in Hessen a. D, ehemaliger Vorsitzender von Transparency International Deutschland e.V., 2019 – 2022), Backnanger Str. 4, 13467 Berlin Mail: hbaeumer@bridges.de
gez. Günter Pabst (Ehrenbürger von Olkusz/Polen, Vorstandsmitglied der CJZ MTK e.V. und Stadtverordneten-vorsteher der Stadt Schwalbach am Taunus), Höhenstr. 14, 65824 Schwalbach Mail: pabst@gmx.eu